Montag, 27. Januar 2014

19./20.12.2014: Etappen 7, 8 (Bucklige Welt, Wechsel)

Nicht ganz frühlingshaft (c) Gtwo
Unsere erste Zweitagestour am Zentralalpenweg - und dann gleich eine Winterbesteigung des Hochwechsels. Na ja, Winter. Ich würde die Tour eher als Verlängerung der Herbstsaison 2013 sehen. Gtwo und ich erreichten endlich unseren ersten echten Berg am 02er (1743 m ü. A.!!), und hatten die erste Berührung mit der Steiermark. Für eine Übernachtungs-Tour war es fast ein bisschen kurz, aber erstens machten wieder einmal die öffentlichen Verkehrsmittel nach Krumbach unflexibel (Ankunft kurz vor 11), zweitens war die Sache, zumindest ab Mönichkirchen, ursprünglich als Schneeschuhtour geplant, daher mit etwas längerer Gehzeit. Es reichten aber Halbschuhe...

Am Sonntag begleitete uns darüber hinaus Audrey bis nach Mönichkirchen, die musste gegen 17 Uhr in den einzigen Bus gesetzt werden. Daher Aufstieg zum Hallerhaus im Dunkeln und ausnahmsweise auch nur ein Blogeintrag für 2 Etappen. ;)

Wieder von Krumbach aus, diesmal in die richtige Richtung Feldkirch, wurde die Bucklige-Rest-Welt ähh Rest-Bucklige-Welt abgespult. Unverändert Hügel, Hügel, Bauernhöfe und Hügel. Die Gegend ist im Jänner, ohne Schnee, jetzt nicht sooo spektakulär.
Schneebergblick vom Kraxenberg
Lauter Verwandte
Einzig im Örtchen Schlag wird die Aufmerksamkeit erregt - die alte Familienheimat Hochneukirchen ist gleich ums Eck und alle Honoratioren sind Großgroßgroßonkel, Großgroßgroßcousins usw. Kennen tu ich aber niemanden mehr, da mein Vorfahre vor ca. 80 Jahren die schmucke Gegend verließ. Kurz vor Mönichkirchen taucht man dann in dichten Schwammerlwald ein, wobei einen der Grenzlandweg 07 begleitet. Wie schon bisher in der Buckligen Welt muss man immer wieder aufpassen, dass man bei der schlechten Markierung/Beschilderung und den zahlreichen Wegen nicht den 02er verliert.
Zwerge mit Aussicht
Aufgeräumt ist anders (c) Gtwo
Mönichkirchen am Wechselpass - erste mögliche Einkehr seit fünf Stunden Gehzeit - mangels Schnee auch an einem Sonntag recht trostlos. Die Hotelruinen lassen aber darauf schließen, dass es generell nicht so toll läuft. Trotzdem hat das Land das marode Schigebiet übernommen und eine zweistellige Millionensumme in still stehende Sessellifte und still stehende Schneekanonen investiert. Bestimmt eine gute Idee vom Mann aus Radlbrunn, und eine nachhaltige Verwendung von Steuergeld obendrein. Im Wirtshaus kamen außer uns aber doch noch heiße drei Gäste
Gesellschaft vom 07er
So ein schöner Schiort!
Einkehr so kurz vor dem Ziel, weil meine Angetraute Sonntag Abend wieder in Wien sein muss. Da schafft der Dr. Richard Abhilfe mit seinem Schnellbus (einzige Sonntagsverbindung). Bei einbrechender Dunkelheit geht es dann weiter zum Anstieg auf Hallerhaus. Bis zum Mönichkirchner Schwaig noch problemlos auf der Straße, hinterher in der Dunkelheit über nicht allzu steile, aber trotz Plusgraden doch eisige, komprimierte Kunstschneepisten. Auch der Weg ist nicht einfach zu finden, die Lifte und Pisten wurden in den letzten Jahren im Vergleich zur Karte deutlich verändert.
Tritt ein ins Hallerhaus!
Rechtzeitig zum Abenbrot kommen wir dann doch im Hallerhaus an. Natürlich die einzigen Gäste. Werden trotzdem ordentlich bewirtet, auch die Zimmer sind schön und glücklicherweise bacherlwarm. Bacherlwarm ist auch die Luft, wird wohl am nächsten Morgen - nach einem ausgesprochen fleischlastigem Frühstück - so um die fünf Grad haben. Schnee und Eis sind nicht mehr wirklich ein Thema, nur in geschützten Lagen kleinere Schneefelder.
So ein schönes Schigebiet!
Es geht also weiter sanft bergan, an der Sesselliftbergstation mit Après-Schi-Bar (heute wirklich völlig après!) vorbei und dann über die Baumgrenze zum Niederwechsel. Ab hier fast alles abgeblasen. Auch der Wind hält sich in angenehmen Grenzen. Hatte ich vor der Tour noch gewisse Zweifel, ob ich mit den La Sportiva Wildcat GTX gehen sollte - es ging hervorragend. Die Schuhe sind auch sehr verwindungsstabil und wirklich wasserdicht, mit dicken Socken tadelloses Schuhwerk für die diesjährigen Jännerbesteigung des Hochwechsels.
Klassisches Halbschuhwerk für Winterbesteigungen
Nach rd. zwei Stunden kommt das Wetterkoglerhaus in Sicht. Der offenbar gut besuchte, auch sehr feine Winterraum lädt zu einer kurzen Rast ein. Wegen des halbaufregenden Wetters (siehe Fotos), der doch spürbaren Trostlosigkeit und mangels vernünftiger Verkehrsverbindungen aus dem Bereich Feistritzsattel entschießen wir uns, an dieser Stelle den 02er erst mal 02er sein zu lassen.
Wetterkoglerhaus (c) Gtwo
Am Hochwechsel (Video)

Nach Öffnung des Wetterkoglerhauses werden wir ca. Mitte Mai hier eine Frühlingswanderung durch die Fischbacher Alpen anschließen. Heute Abstieg nach Mariensee (über die Marienseer Schwaig), wo es trotz der kompletten Einsamkeit sehr gute Busverbindungen zum Bf.- Aspang Markt gibt. Bis zum Frühjahr!

Eckdaten:
Etappeneinteilung, Kilometer- und Höhenangaben: Käfer & Käfer, 2011

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