Dienstag, 6. Oktober 2015

04.10.2015: Etappe 27 (Schladminger Tauern Finale)

"Gipfel" der Seekarscharte (2.022 m)
Der Clou an der gestrigen peterkaesk verlängerten Etappe war, dass wir vor dem angesagten Schlechtwetter in Obertauern sein sollten. Gestern noch vermeldete der an sich vertrauenswürdige Bergfex für heute Regen am Nachmittag. Tja, die Realität sah leider so aus, dass es bereits eine halbe Stunde nach dem Giglachsee (wie in den Niederen Tauern für uns üblich...) zu tröpfeln begann.

Uns Weitwanderern, die wir das gewohnt sind, macht das natürlich nichts aus. Der Weg vom Giglachsee nach Obertauern ist dankbar, ein rechter Hatscher eigentlich, mit für die Schladminger relativ geringen Höhenunterschieden aber fast durchwegs über 2000 m Höhe.

Am Giglachsee
Von der Akarscharte (2.315 m) zu den Hohen Tauern
Als erstes gilt es die Akarscharte (2.315 m) zu erklimmen. Aufmerksame haben sicher in der geologischen Karte im Schulatlas bemerkt, dass hier ein Kalkfenster die kristalline Pracht der Schladminger Tauern durchbricht. Die Kalkspitzen waren demgemäß auch mit schicken Dolinen auf. Nach einem regnerischen Abstieg zum Obersee geht es auf den letzten Zentralalpenweganstieg heuer: die Seekarscharte (2.022 m) ober Obertauern. Der hat man für das Geländekinderwagenpublikum sogar ein schickes Kreuz spendiert.
Kalkintermezzo - Dolinen!
Vom Oberhüttensattel (1.866 m)
Fotos vom Abstieg nach Obertauern (Beatles-Fans kennen das!) erspare ich dem pt. Publikum, hat doch hier der Wintertourismus tiefe, tiefe Wunden in die Landschaft rund um den Radstädter Tauernpass gerissen. Nur so viel: wäre ich beruflich in Sachen Erdbewegung tätig, würde ich mich in der Zwischensaison in Obertauern nützlich machen. Die brauchen sowas. Eben diese Zwischensaison bedingt, dass in Obertauern mit gefühlt 300 Hotels und Restaurants kein einziges (!) Speiselokal geöffnet hat. Nicht mal an der Passstraße. Nur die Touristeninfo hat offen, aber die hat man offenbar übergangsweise mit der Reinigungskraft besetzt. Nicht so leicht, einen Stempel zu bekommen.
Leute, fahrt nach OBERTAUERN und helft.
Die Leute dort sind so arm, dass alle Gasthäuser geschlossen sind.
Nur dieses Klavier aus purem Tauernsilber ist ihnen geblieben!
Mit dem Radstädter Tauern haben wir heuer sowas wie die moralische Halbzeit am Zentralalpenweg erreicht. Mit rd. 500 Wegkilometern haben wir zwar noch ganz nicht die Hälfte des Weges von ca. 1.150 km geschafft. Offizielles Ziel des ersten Führerbandes (Silbermedaille!) ist die Tappenkarseehütte (noch zwei Tagesetappen von hier) am Beginn der Hohen Tauern, die ist aber durch mediokre Verkehrsanbindung eigentlich ein schlechtes Zwischenziel. Am Radstädter Tauern fährt immerhin ein Bus. Nächstes Jahr geht es dann erst mal weiter von Obertauern bis zum Ankogel nach Mallnitz zum Tauernbahntunnel (DAS ist ein gutes Zwischenziel!).

Eckdaten:
Etappeneinteilung, Kilometer- und Höhenangaben: Käfer & Käfer, 2011  

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